Seit Anbeginn der Menschheit war der Tod schon immer ein großes Thema. Wir haben Jahrhunderte damit verbracht, Antworten auf die Frage „Warum müssen wir sterben?“ und „Gibt es ein Leben nach dem Tod?“ zu finden. Und trotzdem haben wir noch keine sicheren Antworten. Da über dieses Thema schon viel geschrieben wurde und du vielleicht daran interessiert bist, haben wir eine Liste mit 10 Büchern zusammengestellt, die sich mit dem Tod beschäftigen. Manche sind optimistisch, manche wissenschaftlich, andere etwas makaber.
‍
‍
1. Lament: Studies in the Ancient Mediterranean and Beyond
‍
Lament: Studies in the Ancient Mediterranean and Beyond ist ein Geschichtsbuch von Ann Suter, eine außerordentlichen Professorin der klassischen Studien an der University of Rhode Island. Es ist eine qualitativ hochwertige wissenschaftliche Publikation - vielleicht nicht ganz das richtige, wenn du nach leichter Literatur suchst. Die Aufsatzsammlung beginnt mit den sumerischen und hethitischen Traditionen. Anschließend werden bronzezeitliche ikonographische Darstellungen von Trauer, homerische Trauer,
<span>Darstellungen von Trauer in der griechischen Tragödie und parodischen Komödie und schließlich Trauer im antiken Rom behandelt. Dieses Buch ist der erste und wahrscheinlich einzige vergleichende Zugang zu Trauertraditionen aus unserer Vergangenheit. Es ist ein großartiges Buch, wenn du daran interessiert bist, die Wurzeln der heutigen Trauerverarbeitung zu erforschen.</span><br>
‍
‍
2. Studien zur Geschichte des Todes im Abendland
‍
Falls dir das erste Buch gefallen hat, könnte man dies als eine Art Fortsetzung ansehen. Studien zur Geschichte des Todes im Abendland konzentriert sich jedoch mehr auf die Einstellung zur Sterblichkeit als auf die eigentliche Trauer. Das Buch wurde von Philippe Ariès geschrieben, einem französischen Mediävist und Historiker, und verfolgt durch eine Sammlung von Vorträgen die Realität des Sterbens von einem persönlichen Ereignis über eine Zusammenkunft von Vertrauten bis hin zu einem sterilen, einsamen Akt in einem modernen Krankenhaus. Es ist ein gutes Buch, um über den Tod nachzudenken und seine Anwesenheit in unserem täglichen Leben zu akzeptieren.
‍
3. Wo die Toten tanzen: Wie rund um die Welt gestorben und getrauert wird
‍
Caitlin Doughty, Schöpferin der Webserie "Ask a Mortician"hat erneut einen Bestseller gelandet. Falls du sie nicht kennst, Caitlin ist eine amerikanische Bestatterin, Autorin, Bloggerin und YouTuberin, die sich fĂĽr die Akzeptanz des Todes einsetzt. Wo die Toten tanzen: Wie rund um die Welt gestorben und getrauert wird ist ihr zweites Buch. Es gibt dem Leser einen interessanten Einblick in die Haltung verschiedener Gesellschaften zum Tod und beschreibt und zeigt Praktiken wie das Ma’Nene-Fest in Tana Toraja, Indonesien oder die DĂas de los Muertos in Mexiko. Von Spanien bis Japan, von Bolivien bis in die USA - die Wahrnehmung des Todes ist nicht immer gleich. Und wenn wir dies wissen, gibt es uns zu verstehen, dass es nicht den einen richtigen Weg gibt, mit dem Tod umzugehen.
‍
‍
4. Die fabelhafte Welt der Leichen
‍
Die fabelhafte Welt der Leichen ist eine seltsame und oft urkomische Erforschung des seltsamen Lebens unserer Körper nach dem Tod. Es wurde 2003 von der Wissenschaftsautorin Mary Roach geschrieben und wurde schnell zu einem Bestseller. Das Buch erhielt sehr positive Kritiken und ebnete den Weg für ein offeneres Gespräch über den Tod und alles, was damit zusammenhängt. Die Themen reichen von Schönheitschirurgie an Leichen, Zersetzung, Kreuzigung, Kannibalismus bis hin zu Leichen als Crashtest-Dummys.
‍
5. Death's Acre: Einblicke in das legendäre forensische Labor der Body Farm, wo die Toten Geschichten erzählen
‍
Der Knochenleser. Der Gründer der legendären Body Farm ërzahlt ist definitiv nichts für schwache Nerven. William M. Bass, US-amerikanischer forensischer Anthropologe, nimmt die Leser mit auf eine Reise zu seiner „Body Farm“. Dabei handelt es sich um ein Labor im Freien, in dem menschliche Leichen im Freien verwesen, unterstützt von Insekten, Bakterien und Vögeln. Bass' Forschung zur Zerlegung sucht ihresgleichen und dieses Buch kann für Leseratten, die an Forensik interessiert sind, definitiv faszinierend sein.
‍
6. Modern Mummies: The Preservation of the Human Body in the Twentieth Century
‍
Wenn wir das Wort „Mumie“ hören, denken wir wahrscheinlich an einen Sarkophag aus dem alten Ägypten, der einen mit gelblichen Verbänden bedeckten menschlichen Körper enthält. Aber diese Methode, die heute "Einbalsamierung" genannt wird, ist immer noch eine weit verbreitete Praxis in Bestattungsunternehmen. Moderne Mumien: The Preservation of the Human Body in the Twentieth Century von Christine Quigley ist ein absolutes Muss, wenn du mehr über den Prozess der Mumifizierung und über berühmte zeitgenössische Mumien wie Evita Perón und Lenin erfahren möchten.
‍
‍
7. Das tibetische Totenbuch
‍
Das Bardo Thödröl, auch bekannt als das tibetische Totenbuch, ist ideal, wenn du oder ein geliebter Mensch dem Tod gegenübersteht. Es ist ein Terma-Text (das tibetische Wort Terma bedeutet wörtlich „Schatz“), der Lehren aus der tibetisch-buddhistischen Tradition enthält. Es beinhaltet eine der detailliertesten und überzeugendsten Beschreibungen des Zustands nach dem Tod in der Weltliteratur, Praktiken, die unsere Erfahrung des täglichen Lebens verändern können, sowie Hilfestellungen für Sterbende. Man muss kein Buddhist sein oder an Reinkarnation glauben, um dieses Buch zu schätzen zu wissen und darin eine neue Perspektive im Umgang mit Trauer zu finden.
‍
8. Eine Zeit ohne Tod
‍
Eine Zeit ohne Tod, ein Buch von José Saramago (einem der bedeutendsten internationalen Schriftsteller der letzten hundert Jahre) ist ein Roman, der über den Tod sowohl als Phänomen als auch als anthropomorphisierte Figur spricht. Es dreht sich um die Frage: „Was ist, wenn der Sensenmann (oder hier eine Sensenfrau) beschließt, in den Streik zu treten und seine Arbeit niederzulegen?“ „Was wäre, wenn Menschen von einem Tag auf den anderen endlich das ewige Leben erlangen würden?“. Die Folgen sind unerwartet, oft urkomisch und manchmal elend – ein tolles Buch über den Tod, das zum Nachdenken über das Leben anregt.
‍
‍
9. The Prospect of Immortality
‍
The Prospect of Immortality von Robert C.W. Ettinger aus den 1960er Jahren ist ein absolut revolutionäres Buch und die wissenschaftliche und philosophische Grundlage der Kryonik. Mit dem Buch legt Ettinger auf einfache und verständliche Weise die Logik und Technologie offen, die die Möglichkeit der Kryokonservierung unterstützen. Seine Argumente basieren auf unbestreitbaren Tatsachen:
1) Ein konstant tiefgefrorener Körper hat eine bessere Chance, wiederbelebt zu werden, als ein im Boden verrottender.
2) Viele Menschen, die in der Vergangenheit an „unheilbaren“ Krankheiten gestorben sind, könnten heute geheilt werden.
Unsere derzeitige Wahrnehmung des Todes als unvermeidlichen und unveränderlichen Moment im Leben eines jeden könnte falsch sein. Wir wissen jetzt, dass der Tod ein Prozess ist, den wir anhalten können. Wenn Kryokonservierung funktioniert, wird sich dann unsere Vorstellung vom Tod für immer ändern?
‍
10. Human Cryopreservation Procedures Book
‍
Wenn dir Ettingers Buch die Augen für ein neues und faszinierendes Thema geöffnet hat, kannst du mit dem Human Cryopreservation Procedures Book tiefer in das Thema eintauchen. Es handelt sich um ein 711-seitiges Handbuch, das von Wissenschaftlern von Alcor, einer der ersten Stiftungen zur Lebensverlängerung, geschrieben wurde. Das Buch beschreibt technisch und wissenschaftlich Methoden wie Standby-, Stabilisierungs-, Transport- und Vitrifikationsverfahren im Bereich der menschlichen Kryokonservierung. Da es erst im Jahr 2020 veröffentlicht wurde, sind die in diesem Buch beschriebenen Techniken die modernsten und fortschrittlichsten, die wir für eine erfolgreiche Kryokonservierung kennen. Es ist ziemlich technisch, aber definitiv ein gutes Werkzeug, um zu verstehen, wie jeder Aspekt des Prozesses funktioniert.
‍
‍
Fazit
‍
Wie wir aus den oben genannten Büchern erfahren, wurden der Tod und der damit verbundene Schmerz in der Vergangenheit geteilt. Beerdigungen und Trauer waren ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Jedoch ist in vielen westlichen Ländern der Tod heutzutage ein Tabuthema. Es ist etwas Unangenehmes, über das man nicht sprechen will, außer vielleicht in Forensik-/ Kriminalbücher oder -fernsehserien. Es wird so getan, als ob es nicht existiert und man ist unvorbereitet, wenn es passiert.
Wir denken, dass es wichtig ist, offen über den Tod zu sprechen, um Ängste zu verringern und uns zu helfen, unser Leben noch mehr wertzuschätzen. Menschen sollten in der Lage sein, über den Moment ihres Todes nachzudenken und mit denjenigen, die sie lieben, darüber zu reden. Es sollte normal sein, dass jeder selbst entscheiden kann, wie, wann und wo er sterben möchte.
Bei Tomorrow Biostasis sprechen wir über den Tod. Oder besser, wir sprechen über die Möglichkeit, ein „zweites Leben“ zu führen, wann immer dies möglich ist. Wenn du dieses Gespräch mit uns führen möchtest, ruf uns an.
Und wenn du bereits weißt, dass Kryokonservierung etwas für dich ist, melde dich an!
